Das Entfernen von Flecken ist wichtig, denn schnell ist es passiert: Rotwein auf dem weißen Hemd, Kaffee auf der frischen Bluse oder Grasflecken auf den Hosen der Kids nach dem Fußballspielen. Nicht immer kann man die Flecken beim Waschen entfernen, gerade wenn bei tieferen Temperaturen und mit umweltfreundlichem Waschmittel gewaschen wird - ein Fleckenentferner muss her, aber muss es auch zwingend ein chemisches Produkt sein? Oder reichen auch herkömmliche Haushaltsmittel aus?
Flecken ist definitiv nicht gleich Flecken, wie du die häufigsten Flecken mit einfachen Haushaltsmitteln und ganz ohne Chemie erfolgreich bekämpfst, erfährst du in diesem Beitrag.
Bei Flecken: schnell reagieren!
Bei allen Arten von Flecken hilft ganz generell: Wer schnell und richtig reagiert, gewinnt! Denn desto schneller ein Fleck mit den richtigen Mitteln behandelt wird, desto weniger kann der Schmutz einwirken und eintrocknen. Bereits beim ersten Schritt ist es jedoch genauso wichtig, das richtige Mittel einzusetzen.
Denn unüberlegtes Aneinanderreiben oder Wasser kann den Flecken gegebenenfalls noch tiefer in die Fasern eindringen lassen.
Diese häufigsten Fleckenarten können mit gängigen Haushaltsmitteln entfernt werden:
- Kaffeeflecken
- Rotweinflecken
- Fett- und Ölflecken
- Blut-, Eier-, Urinflecken
- Deo- und Schweissflecken
- Schokoladenflecken
- Baby Stuhlgang und Erbrochenes
Generell gilt natürlich zudem, die Pflegehinweise in den Kleidungsstücken zu beachten, denn gerade bei delikaten Materialien, farbigen und dunklen Stoffen ist besondere Vorsicht geboten. Durch die Fleckenbehandlung können auch neue Flecken entstehen, durch Verbleichen und Rückstände in den Fasern. Gerade bei Kleidungsstücken aus Seide solltest du lieber zur professionellen Reinigung gehen, um nachhaltige Schäden zu vermeiden.
Doch wie entfernt man jetzt genau die einzelnen Fleckenarten?
Dunkle Kaffeeflecken auf der Kleidung oder Textilien
Bei Kaffee gilt - wie auch bei den meisten anderen Flecken - so rasch wie möglich zu handeln. Als Erstes sollte dem Kaffeefleck die Feuchtigkeit entzogen werden, am besten den Fleck mit etwas Küchenpapier abtupfen. Anschließend den Kaffeefleck von Hand mit warmem Wasser auswaschen, falls im Kaffee auch Milch war, solltest du etwas umweltfreundliches Waschmittel nehmen, bspw. ¼ Waschstreifen von bluu.
Falls du unterwegs bist und gerade kein Küchenpapier zur Hand hast, oder du den Fleck erst am nächsten Tag entdeckst: am besten etwas Backpulver auf die Stelle geben und über Nacht einwirken lassen, dann mit kaltem Wasser auswaschen und mit dem nächsten Waschgang in der Waschmaschine mit deinem umweltfreundlichen Waschmittel mit waschen.
Rotweinflecken auf Kleidung oder Tischtuch
Wer kennt den heißen Tipp bei Rotweinflecken nicht? Salz drauf streuen! In der Tat, Salz entzieht generell die Flüssigkeit, so kann sich der Fleck schon mal nicht weiter ausbreiten, aber es gibt auch einen Nachteil: auf einem nicht weißen Stoff kann diese Methode sehr gut Verfärbungen und neue Flecken hinterlassen. Besonders bei dunklen oder bunten Textilien empfiehlt sich demnach etwas kohlensäurehaltiges Mineralwasser (so stark mit Kohlensäure versetzt wie möglich) auf den frischen Rotweinfleck geben und nach ca. 10 Minuten einwirken lassen in der Waschmaschine waschen.
Falls du zu Hause bist und Weissweinessig zur Hand hast: tränke ein nicht abfärbendes Tuch in Weissweinessig und tupfe die Fleckenstelle damit vorsichtig ab. Danach das Kleidungsstück in der Waschmaschine waschen.
Fett- und Ölflecken
Wie beim Rotwein hilft auch bei Fett- oder Ölflecken das kohlensäurehaltige Mineralwasser.
Das Mineralwasser auf die Fett- oder Ölflecken träufeln und ca. 10 Minuten einwirken lassen. Danach in der Waschmaschine waschen.
Ältere und eingetrocknete Flecken behandelt man am besten mit Kernseife: Seife auftupfen und dann von Hand auswaschen, danach die Kleidungsstücke wie gewohnt in der Waschmaschine waschen.
Blut-, Eier-, Urinflecken
Das wichtigste bei Blut- Eier- und Urinflecken: nur kaltes Wasser und kein warmes oder heisses Wasser verwenden. Denn ab 40 °C gerinnt das in Blut, Eiern oder Urin enthaltene Eiweiß und dringt noch tiefer in die Stofffasern ein.
Mit kaltem Wasser lassen sich die Flecken im Normalfall relativ einfach von Hand auswaschen.
Gelingt dies nicht, lohnt es sich hier auf das Wundermittel Backpulver zurückzugreifen: den Fleck vorsichtig einreiben, über Nacht einwirken lassen und mit kaltem Wasser ausspülen. Anschließend in der Waschmaschine waschen.
Braune Schokoladeflecken
Schokoladenflecken kann man mit verschiedenen Haushaltsmitteln auswaschen. Wie auch bei Rotwein oder Fettflecken hilft hier kohlensäurehaltiges Mineralwasser bei frischen Schokoladenflecken. Mineralwasser auf den Schokoladenfleck träufeln und ca. 10 Minuten einweichen lassen, dann wie gewohnt in der Waschmaschine waschen.
Ist der Fleck bereits älter und hartnäckiger, kann er vorab mit Kernseife behandelt werden, ebenfalls ca. 10 Minuten einweichen lassen, von Hand ausspülen und dann das Kleidungsstück in der Waschmaschine waschen.
Deoflecken und Schweißflecken auf T-Shirts
Lästige Deoflecken und Schweißflecken auf den T-Shirts kennen wir wohl alle. Diese lassen sich normalerweise einfach mit lauwarmen Wasser auswaschen, bei gelblichen Flecken können wir auch hier zu gängigen Haushaltsmitteln greifen, je nach Hartnäckigkeit gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Bei weißen Kleidungsstücken eignet sich Zitronensäure sehr gut. Du kannst dabei die Kleider in einem Zitronensäure-Wasser Gemisch (3 EL-Zitronensäure reichen) längere Zeit, am besten über Nacht einweichen. Danach die Kleidungsstücke in der Waschmaschine waschen. Vorsicht: Bei bunten oder dunklen Stoffen könnte die Zitronensäure zur Ausbleichung führen.
Bei bunter oder dunkler Wäsche in Kombination mit Deoflecken oder Schweißflecken empfiehlt sich etwas anderes: Essig bzw. Essigessenz. Dazu die Kleidungsstücke in einem Essig-Wasser Gemisch (im Verhältnis 1:4) über längere Zeit, am besten über Nacht einweichen lassen. Danach ausspülen und in der Waschmaschine wie gewohnt waschen.
Besonders hartnäckige Schweißflecken oder Deoflecken lassen sich auch mit Backpulver entfernen, hier ist jedoch besondere Vorsicht bei bunter und dunkler Wäsche geboten. Und so gehts: als Erstes ein Päckchen Backpulver mit Wasser zu einer Paste anrühren. Diese Paste gezielt auf die Deoflecken der Kleidung streichen und ca. 15 Minuten einwirken lassen, bevor du die Kleider in der Waschmaschine im gewohnten Waschprogramm wäschst.
Baby Stuhlgang oder Erbrochenes
Bei Flecken von Baby Stuhlgang oder Erbrochenem hilft es, die Flecken gründlich mit kaltem Wasser auszuspülen, vorhandene Rückstände mit einer Kernseife (oder alternativ einem Wasser-Essig-Gemisch) einzureiben, danach auszuwaschen und wenn möglich an der Sonne trocknen zu lassen. Danach die Kleidungsstücke in der Waschmaschine waschen.
Wichtig: um allergische Reaktionen der feinen Babyhaut zu vermeiden, empfiehlt es sich so wenig wie möglich Chemie einzusetzen und milde und umweltfreundliche Waschmittel wie die Waschstreifen “Ohne Duft” von bluu zu verwenden.
Hartnäckige Wachsflecken und Wachsrückstände
Hier noch was, das auch jeder kennt und nicht ganz so leicht rausgeht: Wachsflecken oder Wachsrückstände. Bei Wachsflecken hilft Kälte am besten, dafür kannst du das Textilstück mindestens 30 Minuten ins Gefrierfach legen, danach sollte sich der gefrorene Wachs von der Oberfläche ablösen lassen. Was dann meist noch bleibt, ist ein sichtbarer Fleck. Dann kommt das Bügeleisen und etwas Löschpapier zum Einsatz. Einfach das Löschpapier auf den Wachsfleck legen und mit dem Bügeleisen (kleine bis mittlere Stufe) drüber bügeln. Damit verflüssigst du den Wachs in den Textilfasern und das Löschpapier saugt den Wachs auf. Wenn kein Wachs mehr sichtbar ist, wäschst du das Kleidungsstück zum Abschluss in der Waschmaschine.
Unser Fazit
Hartnäckige Flecken können ziemlich nervig sein, müssen dich aber nicht gleich zum Verzweifeln bringen. Gängige Haushaltsmittel reichen in den meisten Fällen vollkommen aus, um allerlei Flecken gezielt zu bekämpfen und zu entfernen. Wichtig ist es, so schnell wie möglich zu handeln und einige Fehler zu vermeiden. Chemische Fleckenentferner sollten nur in Ausnahmefällen eingesetzt werden, denn sie sind im Normalfall nicht biologisch abbaubar und belasten das Abwasser stark.